Die Deutsche Bahn mal konsequent:
Wenigstens haben alle Züge Verspätung!

2 Euro und 70 cent. Soviel kostet jetzt der Kaffee im Bordbistro des (fast) alltäglichen IC, den ich nehme. Wurde klammheimlich mal wieder um 10 cent erhöht. Laut Auskunft der
Bedienung wegen der WM (???) und der Tatsache, dass jetzt Dallmayr Kaffee ausgeschenkt wird, der besser schmeckt. Dagegen ist das Weißbier mit 3,70 € ein echtes Schnäppchen -
schmeckt um 7 Uhr morgens nur nicht so gut.

Manchmal, wenn ich den Wecker um 6.00 überhöre und es verdammt knapp wird mit dem Zug um 07.05, gönne ich mir ein Frühstück im Bordbistro des IC. Das ist inkl. Kaffee und immerhin am unteren Limit der unverschämten Preise dort. Letztens jedoch die Dame hinter dem Tresen: "Kein Frühstück heute, ich habe keinen Strom" - "es gibt nur Kaffee". Den gab es auch immerhin: aus in den Haltebahnhöfen angelieferten Thermoskannen in Papp-Bechern, lecker, lecker , und das für 2,60 den Becher.... Wie wärs denn mal damit, die Steckdosen im Bordbistro zu benutzen - ach so: sind ja kein Starkstrom. (Hargh, Hargh...).

Gut, als nun wirklich nicht gerade Großstadt-fähiger und -erfahrener Mensch ist die Berliner U-Bahn alles andere als alltäglich für mich.

Muss man der Zugfüher aber wirklich den ca. 50 Menschen, die die Anzeige "Kurzzug" übersahen, und dem Zug, der ca. 150 Meter weiter weg hält als man steht, hinterhersprinten, um hinein zu kommen, ein wenig freundliches "übrigens, die schwarzen Kästen, die oben hängen, sind zum informieren gedacht" als Begrüßung aus dem Lautsprecher im Zug entgegenschmettern?

Es gibt unter Bahnvielfahrern so eine Art Insider-Steckdosen-Wissen. * Danach sind im Bordbistro der ICs unter den Bänken zwei Steckdosen zu finden. Hatte ich gedacht gewagt, mal mein
Notebook anzuschließen. Da kam dann schon der Kommentar der Bistrodame - "Vorsicht die Steckdose ist nicht zum Gebrauch gedacht" (????) "Steckdosen finden Sie in den Großraumwaggons mit Tisch" - Dass es da kein Weizenbier gibt und vor allem keine Ruhe, interessierte sie nicht. Und jetzt kommt's: "Das ist Starkstrom!" (Klar auf der Höhe krabbelnder Kinder befinden sich in deutschen Zügen Starkstromanschlüsse...) . "Ist aber komisch, dass bei der DB Starkstrom mit 220 Volt definiert wird", bemerkte ich. Stecker rein "Achtung: Sie nutzen das jetzt aber auf eigene Verwantwortung" - Notebook hochgefahren, gearbeitet, Weizenbier getrunken, weder Notebook noch ich explodiert, alles klar.

* Das liegt auch daran, dass z.B. nach Berlin immer noch ICE völlig ohne Steckdosen (zumindest in Klasse 2) fahren.

Morgens um 7, Bahnhof Gießen:

Scheiße, kein Geld mehr, noch nicht einmal die
2,60 Euro, um den überteuerten Kaffee im "Bordbistro" des IC nach Göttingen zu kaufen. Da kommt die Durchsage, dass der Zug einige Minuten später kommt und die Anzeige 5 Minuten später gerade recht. Reicht um zum Geldautomaten zu hetzen (dachte ich). Als ich wieder da war (ca. 2 Minuten später), war der Zug weg. Dass so kein super Tag anfängt, muss ich nicht weiter erwähnen.

Auch so kann es in Deutschland aussehen.


Nichts, absolut nichts los am Bahnhof in Pasewalk. Obwohl IC-Haltepunkt. Die meisten Reisenden fahren nur durch, nach Usedom, Stralsund oder Rügen.

Wer allerdings fernab der populistischen "Jammertal Ost" oder "Unzufriedene Ossis" Diskussion mal sehen will, wie sich Strukturwandel und hohe Arbeitslosigkeit wirklich auswirken, sollte mal aussteigen und sich umsehen. Die Arroganz verfliegt dann ganz schnell...

ist es bei der Bahn am Ticket-Automaten einen Sitzplatz gleich mit zu reservieren: "Nur 1,50 €" im Vergleich zum Schalter (3 €), meldet die penetrante Laufschrift im Display des Automaten.

Dumm nur, dass noch vor knapp einem Monat die Reservierung am Automaten umsonst war - so verklausuliert die Bahn eben gerne mal saftige Preiserhöhungen.

Letztens, Kassel-Wilhelmshöhe, ICE-Bahnhof.

Hatte doch der Regionalexpress nach Frankfurt aufgrund eines Lokschadens 35 Minuten Verspätung. Immerhin - rausgefahren auf der Strecke von Kassel-HbF nach Kassel-Wil., was einer Strecke von schätzungsweise 5 km entspricht.

Na ja, wenigstens kam der Zug dann ausgestattet mit zwei Lokomotiven, an ...dies verringert natürlich die Möglichkeit technischer Defekte um 50%.

Gestern musste ich im Regionalexpress von Kassel nach Frankfurt bei der Begrüßung des Zugchefs doch mal besonders aufhorchen. Sagte dieser doch "und als Endstation erreichen wir dann so Gott will Frankfurt".

Dass bei der Bahn Verspätungen, Zugausfälle und andere Kuriositäten an der Tagesordnung sind, wusste ich. Dass nun für jede Fahrt auch noch nach höherem Beistand verlangt wird, war mir allerdings neu.